Eckpunkte für ein modernes Jagdgesetz
Grüne Landtagsabgeordnete Reinecke: Jagd und höhere Tierschutz-Standards sind kein Widerspruch
Helmstedt/Wolfenbüttel. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen haben Eckpunkte für eine Modernisierung des Jagdgesetzes vorgestellt.
Die Vorhaben sollen in Zukunft den Tierschutz bei der Jagd stärker einbeziehen. „Mehr Tierschutz – das war und bleibt Kernziel von uns Grünen, auch bei der Jagd. Diesem Ziel kommen wir damit im nun anstehenden Gesetzgebungsverfahren näher“, so die grüne Landtagsabgeordnete Tamina Reincke aus Helmstedt.
In dem Eckpunktepapier rücken einzelne Jagdmethoden stärker in den Blick. Unmittelbar tötende Fanggeräte, sogenannte Totschlagfallen, sollen beispielsweise mit nur noch einer einzigen Ausnahme erlaubt sein und der Einsatz von Hunden im Naturerdbau verboten werden. „Es ist längst an der Zeit, den Abschuss von Haustieren im Revier zu verbieten oder zumindest immens einzuschränken“, stellt die Grünen-Politikerin Reinecke heraus.
Einige der bisherigen Jagdpraktiken, so Reinecke, seien schlicht nicht mehr zeitgemäß und großen Teilen der Bevölkerung kaum vermittelbar. Außerdem hätten andere Bundesländer bereits höhere Tierschutz-Standards eingeführt. „Niedersachsen hinkt bislang noch hinterher, aber wir gehen jetzt erste Schritte“, betont die Landtagsabgeordnete. Sie fügt hinzu: „Das ist auch im Interesse aller, die jagen. Denn mehr Tierschutz im Jagdgesetz fördert die gesellschaftliche Anerkennung der wichtigen Arbeit von Jägerinnen und Jägern.“
„Das sollte auch der Präsident der Landesjägerschaft, Helmut Dammann-Tamke, erkennen“, sagt Reinecke. Dammann-Tamke habe in den vergangenen Wochen mit Falschinformationen und Diffamierungen gearbeitet – das alles mit dem Ziel, Protest gegen die Pläne von SPD und Grünen zu mobilisieren. „Der frühere CDU-Landtagsabgeordnete Dammann-Tamke betreibt vor der Bundestagswahl Stimmungsmache. Seine Behauptung, wir Grüne zielten auf die Abschaffung der Jagd, entbehrt jeder Grundlage und schadet einer sachlich-orientierten Debatte.“ Das zuständige Ministerium war im Herbst in Austausch mit der niedersächsischen Landesjägerschaft und dem Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer Niedersachsen getreten, um sich über Änderungen am Niedersächsischen Jagdgesetz auszutauschen.
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